Bereits im Oktober 2013 startete das Graphen Flagship Projekt. Ziel ist es Graphen in großen Mengen und zu bezahlbaren Preisen zu erzeugen. Damit dieses Ziel schnell erreicht wird arbeiten mehr als 126 akademische und industrielle Forschergruppen in 17 europäischen Ländern zusammen um den wissenschaftlichen als auch technologischen Einsatz von Graphen zu revolutionieren.
Kürzlich gab es Neuigkeiten über die bisherigen Forschungsresultate. Zwei davon, die wir besonders interessant finden, haben wir für Sie heraus gepickt.
Graphene Produktion in großen Mengen möglich
Forscher des Graphene Flagship Projekts unter der Leitung von Prof. Jonathan Coleman vom Trinity College Dublin, Irland haben im Zuge Ihrer Forschungstätigkeit einen Weg zur Herstellung großer Mengen Graphen gefunden. Einfach indem Sie Graphitflocken in Flüssigkeiten mit Hilfe eines speziell entwickelten, rotierenden Werkzeugs (ähnlich einem Küchenmixer*) trennen. Ziel ist es den Weg für die günstige Massenproduktion eines qualitativ hochwertigen Graphen zu ebnen.
*) Paton K.R., et al., Scalable production of large quantities of defect-free few-layer graphene by shear exfoliation in liquids. Nat. Mater. 13, 624 (2014).
Flexible, aufrollbare Displays für die Hosentasche
Ein weiteres Forschungs-Highlight welches in Kooperation mit FlexEnable entstand, ist das erste flexible Display der Welt, daß Graphen im Pixel Backplane integriert hat. Kombiniert man das Ergebnis mit einem elektrophoretischen Abbildungsfilm erhält man ein stromsparendes, langlebiges, flexibles Display, welches für unterschiedliche Einsatzszenarien im Bereich "Wearables" und "Internet der Dinge" geeignet ist.
Über Graphene
Graphen gehört zu den härtesten und belastbarsten Materialien der Welt. Es ist ein chemischer Verwandter von Diamanten, Kohle oder dem Grafit von Bleistiftminen - nur viel besser. Mit nur einer Atomschicht ist es eines der dünnsten Materialien im Universum. Aufgrund seiner vielen Vorteile wird ihm ein enormes wirtschaftliches Potenzial nachgesagt. Es soll zukünftig für die Herstellung von Solarzellen, Displays und Mikrochips eingesetzt werden und statt den aktuell noch dominiert verwendeten Indium-basierten Materialien Flüssigkristallanzeigen (LCDs) revolutionieren, die in Flachbildschirmen, Monitoren und Handys verwendet werden.
Wer mehr über das Flagship-Projekt und die bisherigen Ergebnisse erfahren möchte, kann sich weitere Informationen unter der in unserer Quellenangabe genannten URL einholen.