Beim Hamburger Wissenschaftspreis werden in Deutschland arbeitende Wissenschaftler oder Forschungsgruppen bei einer Nominierung für ihre Errungenschaften mit einem Preisgeld von 100.000 € ausgezeichnet.
Die diesjährige Verleihung zum Thema "Energieeffizienz" findet im November 2017 statt. Xinliang Feng vom Center for Advancing Electronics Dresden der Technischen Universität Dresden und Klaus Müllen vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz erhalten in diesem Jahr für ihre Forschungsergebnisse auf dem Gebiet von Graphen die begehrte Auszeichnung.
Bild: Graphen Nanobänder, Bildquelle: Forschergruppe Professor Feng/EMPA Pictures
Graphen Nanobänder in struktureller Perfektion sollen bald die Basis für superschnelle und energiesparende Computer darstellen
Beide haben mit Ihrem Grundlagenwissen für die Materialentwicklung zu einem besseren Verständnis von Graphen hinsichtlich Verarbeitung und Synthese von Kohlenstoffmaterialien beigetragen. Graphen spielt aufgrund seiner Eigenschaften eine wichtige Rolle bei der Entwicklung effizienterer Batterien, als auch flexibler elektronischer Bauelemente.
Graphen als ITO Ersatz
Aber auch im Touchscreen-Bereich gilt Graphen als ultimative Alternative zu ITO (Indium Zinnoxid). Denn Graphen gehört zu den härtesten und belastbarsten Materialien der Welt. Graphen ist ein chemischer Verwandter von Diamanten, Kohle oder dem Grafit von Bleistiftminen - nur besser. Mit nur einer Atomschicht ist es eines der dünnsten Materialien im Universum – weniger als einen Millionstel Millimeter dick und liefert ein enormes wirtschaftliches Potenzial für die Zukunft. So könnte Graphen statt den heute verwendeten Indium-basierten Materialien Flüssigkristallanzeigen (LCDs) revolutionieren, die in Flachbildschirmen, Monitoren und vielen Wearables wie Handys oder Touchscreens verwendet werden.
Der Forschungsansatz der beiden Wissenschaftler liefert einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von ressourcenschonenden und effizienten Energieversorgungsmöglichkeiten.